Tutorial
zur Nutzung der Vermögensverwaltung MONVISO powered by MorgenFund GmbHAnlageklassen und Vermögensgegenstände
MONVISO powered by MorgenFund GmbH bietet Ihnen über die Anlage in bestimmte Finanzinstrumente, börsennotierte Investmentfonds (sog. „Exchange Traded Funds“, ETF) (siehe hierzu insbesondere Sektion B), den Zugang zu Wertpapieren der Anlageklassen Aktien, Anleihen und alternative Anlagen (sog. „Alternatives“; innerhalb dieser recht breiten Anlageklasse wird im Rahmen von MONVISO powered by MorgenFund GmbH voraussichtlich überwiegend in die spezifische Anlageklasse „Rohstoffe“ investiert werden – diese wird daher unten näher beschrieben).
Ein Wertpapier ist eine Urkunde, die ein genau bezeichnetes Recht verbrieft, das durch die Vorlage der Urkunde geltend gemacht werden kann. So verbrieft etwa eine Aktie einen Miteigentumsanteil an einem Unternehmen. Im Laufe der Zeit wurden die körperlichen Urkunden nach und nach durch IT-gestützte Buchungen ersetzt. So werden heute keine einzelnen Aktien mehr physisch von A nach B bewegt; stattdessen wird eine einzige Sammelurkunde bei einer Verwahrstelle hinterlegt, und anschließend erfolgen nur noch Übertragungsbuchungen zwischen Konten. Die Finanzinstrumente (Investmentfonds und ETFs), welche im Rahmen der Vermögensverwaltung MONVISO powered by MorgenFund GmbH für Sie erworben werden, investieren in Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen.
Wenn Sie eine Aktie kaufen, werden Sie Aktionär – und sind damit (Mit-)Eigentümer
einer Aktiengesellschaft. Wenn Sie eine Aktie halten, nehmen Sie an der
wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens teil – etwa über Kursgewinne (steigt
der Wert einer Aktie und Sie veräußern die Aktie zu einem Verkaufspreis oberhalb
Ihres Kaufpreises, wächst Ihr Vermögen) oder über Dividendenausschüttungen
(anteilige Auszahlungen von Unternehmensgewinnen an die Aktionäre). Sie haben
außerdem das Recht, an der regelmäßig stattfindenden Hauptversammlung der
Aktiengesellschaft teilzunehmen und über wichtige Geschäftsvorfälle, wie etwa die
Zahlung einer Dividende oder die Entlastung des Vorstands, mit abzustimmen. Ein
Vermögensverwalter wie die DWS Investment S.A. nimmt diese Rechte im Sinne seiner
Kunden wahr. Aktionäre tragen das Risiko möglicher Kursverluste: Fällt der
Börsenkurs Ihrer Aktie und der Verkaufspreis liegt unterhalb des Kaufpreises, dann
realisieren Sie zum Verkaufszeitpunkt einen Kursverlust und Ihr Vermögen
vermindert sich. Kursverluste können viele Ursachen haben, z.B. eine schlechte
Wirtschaftsentwicklung insgesamt, kursbeeinflussende Tatsachen einer spezifischen
Branchen- oder Ländergruppe, unternehmensspezifische Problematiken bis hin zur
Insolvenz, aber auch eine eingeschränkte Handelbarkeit (Liquiditätslage) an der
Börse. Aktien gelten aufgrund dieser Eigenschaften als chancenorientierte
Anlageklasse.
Chancen
+ mögliche
Kurssteigerungen
+ potentielle Dividendenausschüttungen
Risiken:
– Gefahr starker Kursschwankungen (hohe Volatilität)
– mögliche Kursverluste
(bis hin zum Totalverlust)
– Risiko von Dividendenkürzungen oder
-ausfällen
Anlagemöglichkeit:
Neben einem
direkten Kauf von Aktien können Sie auch mittelbar über den Erwerb eines
Aktien-ETFs (börsennotierter Aktienfonds), welcher seinerseits in Aktien
investiert, an der Kursentwicklung und etwaigen Dividendenzahlungen partizipieren.
Als Käufer von Anleihen – auch Renten, Bonds, Obligationen oder
Schuldverschreibungen genannt – werden Sie zum Gläubiger und besitzen eine
Geldforderung gegenüber dem Schuldner (dem Emittenten der Anleihe). Anleihen sind
mit einer festen oder variablen Verzinsung ausgestattet und haben eine bestimmte
Laufzeit. Mit der Fokussierung auf permanente und kalkulierbare Erträge (verbunden
mit dem Risiko eines Zahlungsausfalls) gelten Anleihen als ertragsorientierte
Anlageklasse. Der Schuldner, auch Emittent genannt, kann sowohl ein öffentlicher
Schuldner (etwa ein Staat, ein Bundesland, eine Stadt) als auch ein privater
Schuldner (etwa ein Unternehmen) sein – prinzipiell sind alle ökonomischen
Einheiten mit eigenem Finanzhaushalt denkbar. Grundsätzlich gilt: Je höher die
Kreditwürdigkeit (Bonität) eines Schuldners ist, je sicherer also die
ordnungsgemäße Rückzahlung erscheint, desto niedriger ist der Zinssatz, den Sie
als Anleger aus der Anleihe beziehen. Daher gilt umgekehrt: Ein Emittent, der
einen hohen Zinssatz anbietet, entschädigt Anleger für das höhere Kreditrisiko,
sonst würde er keinen Kredit erhalten. Aufschluss über die Kreditwürdigkeit eines
Schuldners können sich Anleger verschaffen, in dem sie etwa Bonitätsbeurteilungen
(Ratings) einer unabhängigen Agentur zu Rate ziehen. Solche qualitativen Ratings
werden in der Regel von den Agenturen absteigend auf einer Skala von AAA (als die
höchste Note für die Bonität) bis C (die schlechteste Note für die Bonität)
dargestellt. Anleihen werden nicht wie Aktien in Stücken gehandelt, sondern in
festen Nominalbeträgen mit einer Mindeststückelung, die meist bei 1.000 Euro
liegt. Die Kursnotierung erfolgt in Prozent des Nominalbetrags; wer also 10.000
Euro Nominalbetrag zum Kurs von 99 Prozent kauft, muss 9.900 Euro bezahlen und
erhält am Laufzeitende 10.000 Euro Nominalbetrag zurück. Auch die Preise von
Anleihen schwanken: Sie steigen grundsätzlich immer dann, wenn das allgemeine
Zinsniveau fällt. In diesem Szenario tragen neu emittierte Anleihen einen
geringeren Zins, was die bereits emittierten Anleihen wertvoller macht. Umgekehrt
können sich – vorübergehende – Kursverluste einstellen, wenn das Marktzinsniveau
steigt: In diesem Szenario tragen neu emittierte Anleihen einen höheren Zins, was
die bereits emittierten Anleihen an Wert verlieren lässt. Am Laufzeitende steht
allerdings wieder die Rückzahlung der Anleihe zum Nominalbetrag. Es besteht
grundsätzlich jedoch auch die Möglichkeit der Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz
des Schuldners. In diesem Fall können Zinszahlungen und Rückzahlung gekürzt werden
oder gänzlich ausfallen.
Chancen:
+ regelmäßige
Zinszahlungen
Risiken:
– Kreditrisiko: Der
Schuldner der Anleihe wird zahlungsunfähig und kann den Zinszahlungs- oder
Rückzahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Die Anleihe verliert dadurch
drastisch an Wert oder es kommt sogar zu einem Totalverlust.
Anlagemöglichkeit:
Neben dem direkten Kauf einer Anleihe (also einer Direktanlage) können Sie auch
über den Erwerb eines Anleihe- oder Renten-ETFs , welcher
seinerseits in Anleihen investiert, an den Zinszahlungen partizipieren.
Rohstoffe lassen sich in Energierohstoffe (etwa Rohöl und Erdgas), Edel- und
Industriemetalle (beispielsweise Gold und Kupfer) sowie Agrarrohstoffe (auch Soft
Commodities, von Kaffee bis Zucker) unterteilen. Die Rohstoffmärkte bewegen sich
in der Regel nicht im Gleichschritt mit den klassischen Aktien- oder
Anleihemärkten. Eine Anlage in Rohstoffe, bzw. in Finanzinstrumente, welche in
Rohstoffe investieren, kann daher zu einer Risikostreuung im Portfolio
(Diversifikation) beitragen, Wertschwankungen reduzieren und für mehr Kontinuität
sorgen. Rohstoffe gelten – wie auch Aktien – als chancenorientierte
Anlageklasse.
Chancen:
+ mögliche
Kurssteigerungen von Finanzinstrumenten, die in Rohstoffe investieren
+
Diversifikation des Portfolios
Risiken:
–
mögliche starke Kursschwankungen (hohe Volatilität)
– mögliche
Kursverluste
– in der Regel Wechselkursrisiko, wenn Euro-Anleger in Rohstoffe
investieren, die in Fremdwährungen abgerechnet werden.
Anlagemöglichkeit:
Rohstoffe werden an spezialisierten Börsen und Terminbörsen gehandelt. Bis auf
wenige Ausnahmen sind Rohstoffe für Privatanleger beschwerlich oder nur unter
hohen Kosten direkt investierbar. Eine Anlage in einzelne Rohstoffe oder eine
Gruppe von Rohstoffen kann über den Erwerb eines
Rohstoff-ETFs erfolgen.
Diversifikation und ETFs
„Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb!“ – Für diesen Ratschlag, der stark vereinfacht die Essenz der modernen Portfoliotheorie aus den 1950er Jahren wiedergibt, bekam ihr Erfinder Harry Markowitz 1990 den Nobelpreis verliehen. Er hat nachgewiesen, dass ein möglichst breit gestreutes Investmentportfolio, also ein wohl diversifiziertes Portfolio, ein deutlich besseres Rendite-/Risikoprofil bietet als das Setzen auf Einzelpositionen – ganz gleich, ob ein Anfänger oder ein Profi investiert. Positive Diversifikationseffekte machen sich bereits bemerkbar, wenn Sie in zwei verschiedene Aktien investieren: Auf beide Aktien mag sich eine insgesamt positive Börsenstimmung wertsteigernd auswirken, aber vermutlich nicht genau im gleichen Ausmaß. Das gilt ebenso für eine negative Börsenstimmung. Gegenläufige positive und negative Kursverläufe beider Aktien gleichen sich aus, wenn man beide Investments in Summe, also als Portfolio, betrachtet. Diese mögliche Strategie können Sie auf viele Einzelpositionen in Aktien verschiedener Branchen und Länder anwenden und im nächsten Schritt noch um weitere Anlageklassen, wie etwa Anleihen und Rohstoffe erweitern. Da sich die Kurse dieser drei Anlageklassen nur mit geringer Wahrscheinlichkeit im Gleichschritt bewegen, haben Sie so die Möglichkeit, eine hohe Diversifikation mit relativ niedriger Schwankungsbreite (Volatilität) zu erzielen.
ETFs sind börsengehandelte Fonds, die in der Regel einen Index abbilden. Ein ETF
ist ein von einer Fondsverwaltungsgesellschaft verwaltetes Sondervermögen, das in
Wertpapieren angelegt wird. Anleger in einem ETF kaufen und verkaufen Anteile an
diesem Sondervermögen über die Börse.
Idee
Anders als bei einem „klassischen“ Investmentfonds, welcher aktiv durch einen
Fondsmanager mit dem Ziel verwaltet wird, die Wertentwicklung von
Vergleichsprodukten oder Indizes zu übertreffen, ist es die Zielsetzung eines
ETFs, die Wertentwicklung eines Index möglichst genau nachzubilden. Da die
Zusammensetzung und Gewichtung eines Aktienindex, wie etwa des DAX oder des Euro
Stoxx 50, vorgegeben und transparent ist, kommen ETFs ohne aktive Fondsmanager aus
(man spricht daher auch von „passiv“ verwalteten Investmentfonds). Es muss
sichergestellt werden, dass der ETF möglichst exakt der Indexentwicklung folgt.
Daraus entstehen Kostenvorteile, die den Anlegern zu Gute kommen. Das Gleiche gilt
für ETFs, die sich z.B. auf Anleihen beziehen.
Abbildungsverfahren
Die möglichst exakte Abbildung der Indexentwicklung – ohne oder mit einem nur
sehr geringen Abbildungsfehler (Tracking Error) kann ein ETF grundsätzlich durch
zwei Methoden erreichen: die direkte (physische) oder die indirekte (synthetische)
Replikation. Bei der direkten Replikation kauft der ETF sämtliche Wertpapiere,
aus denen der Index zusammengesetzt ist, in der exakt identischen Gewichtung.
Diese Methode wird auch als „physische“ oder „voll replizierende“ Indexabbildung
bezeichnet. Bei Indizes, die entweder sehr viele oder aber zum Großteil wenig
liquide Wertpapiere enthalten, kommt oft eine bestimmte Variante der direkten
Replikation, das „Sampling“ zum Einsatz: Bei dieser Technik kauft ein ETF nur eine
möglichst repräsentative Auswahl der Indexbestandteile – dies senkt die Anzahl der
Transaktionen und begrenzt die damit verbundenen Kosten. Sampling stellt sicher,
dass der ETF relativ genau seinen Referenzindex folgt, zugleich aber mit einer
niedrigen Pauschalgebühr verwaltet und angeboten werden kann. Damit folgt der Wert
eines ETFs, ohne große Abweichungen, der des zugrundeliegenden Index. Ein aktives
Fondsmanagement, das z.B. bei extremen Börsenbewegungen ggf. korrigierend
eingreifen kann, findet hier nicht statt. Das Fehlen eines aktiven Managements ist
dementsprechend zugleich ein Risikofaktor. Anders als bei der direkten
Replikation werden für einen indirekt oder synthetisch replizierenden ETF keine
Wertpapiere physisch (d.h. tatsächlich) erworben, die im zugrundeliegenden Index
enthalten sind. Stattdessen schließt der Emittent des ETF ein Tauschgeschäft
(Swap) mit einer Gegenpartei ab. Darin verpflichtet sich die Gegenpartei, dem ETF
immer exakt die Rendite des zugrundeliegenden Index zu liefern. Diese Gegenpartei
ist in der Regel eine Investmentbank. Im Gegenzug für die Zahlung der Indexrendite
erhält der Swap-Partner die Erträge aus einem Korb von Wertpapieren, welche zwar
durch den ETF gehalten werden, aber nicht zwingend aus dem Referenzindex stammen,
sondern nur bestimmten qualitativen Anforderungen genügen müssen. Die Motivation
des ETF-Anbieters zur Anwendung der synthetischen Replikation mittels Swap umfasst
die höhere Präzision der Indexabbildung, die damit einhergehenden niedrigeren
Kosten und den Zugang zu Märkten, Strategien und Anlageklassen, die im Wege der
direkten Replikation überhaupt nicht abbildbar wären. Der Anleger trägt hier aber
das Risiko, dass der Swap-Partner einen Zahlungsausfall erleiden kann (siehe
Kontrahentenrisiko).
Transparenz
Steigt der
zugrundeliegende Aktienindex, dann steigt auch der Börsenkurs des ETFs – im nahezu
gleichen prozentualen Ausmaß. Umgekehrt wirken sich fallende Indexstände negativ
auf den ETF-Kurs aus.
Kosten
ETFs sind – ähnlich
wie Aktien –über die Börse handelbar. Ein Ausgabeaufschlag wie bei klassischen
Investmentfonds fällt bei ETFs nicht an, Anleger zahlen eine jährliche
Pauschalgebühr, die in der Regel zwischen 0,09 und 0,75 Prozent p.a. liegt. Diese
beinhaltet die Verwaltungsvergütung sowie die laufenden Kosten des ETFs.
Sondervermögen
Es besteht kein Unterschied in Bezug auf die Struktur als Sondervermögen zu
nicht-börsennotierten Fonds.
Weitere Informatione
Die für nicht-börsennotierte Fonds verfügbare Dokumentation, steht ebenfalls für
börsennotierte Fonds zur Verfügung.
Wenn Sie regelmäßig in Fonds oder ETFs anlegen möchten, ermitteln Sie zunächst den
Betrag, den Sie monatlich oder vierteljährlich investieren möchten. Im Gegensatz
zum Kauf von Aktien oder Anleihen ist es im Rahmen eines Wertpapiersparplans auf
Fonds oder ETFs möglich, regelmäßig einen bestimmten Betrag anzulegen und damit
auch Bruchteile von Fonds oder ETFs zu erwerben. Mit einem monatlichen
Anlageplan bei MONVISO powered by MorgenFund GmbH fallen weder
Transaktionsgebühren an der Börse an, die Sie üblicherweise bei Geschäften mit
Aktien oder ETFs tragen müssten, noch entstehen Ihnen zusätzliche Kosten + fester
Sparbetrag, Erwerb von Bruchteilen möglich + Cost-Average-Effekt*
*Exkurs: Effekt des Durchschnittspreises auf die Rendite eines
Wertpapiersparplans
Beim Fonds- oder ETF-Sparplan kaufen Sie regelmäßig für einen bestimmten, fixen
Betrag (und nicht eine bestimmte Stückzahl). Somit kaufen Sie viele Anteile, wenn
der Kurs gerade „günstig“ ist und weniger Anteile, wenn der Kurs „teuer“ ist.
Damit können Sie auf lange Sicht einen deutlich besseren durchschnittlichen
Einstandspreis erzielen als Anleger, die immer bestimmte Stückzahlen eines
Wertpapiers kaufen. Wie sich dieser sogenannte Cost-Average-Effekt auf den
durchschnittlichen Einstandspreis auswirken kann, wird in der Tabelle deutlich, in
der beide Strategien in einem Beispiel miteinander verglichen werden.



Risiken der Geldanlage
Inflation ist das Maß für die Geldentwertung im Zeitverlauf: Herrscht Inflation,
dann steigen die Preise und das Geld verliert an Kaufkraft. Dieser Effekt ist
schon bei kleinen Inflationsraten spürbar. Kostet eine Kinokarte heute neun Euro,
so könnte sie bei konstant 2 % Inflationsrate in zehn Jahren knapp elf Euro
kosten. Spiegelbildlich haben die ehemals neun Euro damit nur noch einen Wert von
etwas über 7,30 Euro. Bei größeren Vermögen wird der Effekt noch deutlicher:
10.000 Euro haben bei 2% Inflation nach zehn Jahren nur noch eine Kaufkraft von
gut 8.200 Euro.
Entstehung von Inflation
Für das
Entstehen von Inflation gibt es sehr unterschiedliche Erklärungsansätze. Die so
genannte Lohn-Preis-Spirale zum Beispiel besagt, dass es Arbeitnehmern im
Wirtschaftsaufschwung gelingt, höhere Lohnsteigerungen durchzusetzen, die
letztlich auch auf die Preise für Konsumgüter durchschlagen. Eine andere Ursache
für Geldentwertung ist die importierte Inflation. Sie entsteht, wenn die eigene
Währung schwach ist, also an Wert gegenüber anderen Währungen verliert. Dies
bedeutet, dass für aus dem Ausland importierte Waren mehr vom eigenen Geld bezahlt
werden muss – ihre Preise steigen und damit auch die Inflation. Eine weitere
Erklärung betrifft die Geldpolitik der Zentralbank. Je mehr Geld sie in den
Wirtschaftskreislauf bringt, desto mehr facht sie die Inflation an. Dahinter steht
die Annahme, dass sich auch der Wert des Geldes nach seiner Knappheit richtet. Je
mehr davon umläuft, desto weniger ist es wert.
Berechnung
In den Medien präsent ist in der Regel die Inflation der Konsumentenpreise, die
vom Statistischen Bundesamt auf Grundlage des Warenkorbs eines typischen Haushalts
berechnet wird. In ihrer Ausprägung der Kerninflationsrate werden die Energie- und
Nahrungsmittelpreise herausgerechnet, weil diese sehr stark schwanken und das
Ergebnis verzerren. Für die Einkaufspreise von Unternehmen wird die Inflationsrate
gesondert berechnet und als Frühindikator genutzt.
Kapitalanlagen sind immer mit Risiken verbunden. Je höher die mögliche Rendite,
desto höher können die mit der entsprechenden Geldanlage verbundenen Risiken
sein.
Marktrisiko
Die Kurse von Aktien und
Anleihen hängen in erster Linie von der wirtschaftlichen Situation des dahinter
stehenden Unternehmens oder Emittenten ab. Doch auf die allgemeine
Kursentwicklung, insbesondere an einer Börse, wirken auch irrationale Faktoren wie
Stimmungen, Meinungen und Gerüchte sowie politische Ereignisse ein. Das
Marktrisiko ist daher einer der entscheidenden Faktoren für die Wertentwicklung
einer Vermögensanlage, weil es diese unvorhersehbar und daher unkalkulierbar
beeinflussen kann.
Politisches/Regulatorisches Risiko
Änderungen
der Regierungspolitik, der Besteuerung oder anderer rechtlicher Rahmenbedingungen
sind dem politischen Risiko zuzuordnen. Der Atomausstieg war für große
Energieerzeuger in Deutschland ein Fall von politischem Risiko – mit dem
Politikwechsel brach ein wesentliches Element ihres Geschäftsmodells weg. Neue
Regulierung kann auch in anderen Branchen zu hohen Kosten führen. Wenn in einem
Land diskutiert wird, Einfuhrzölle zu erheben, ist das für exportierende
Unternehmen ein politisches Risiko.
Länderrisiko
Investitionen im Ausland können mit einem Länderrisiko verbunden sein. Einerseits
in Form eines erweiterten politischen Risikos, bis hin zu politischen Umbrüchen
und drohenden Enteignungen. Andererseits haben Unternehmen mit hohem
Geschäftsanteil im Ausland oftmals auch höhere rechtliche Risiken, etwa um
Forderungen durchzusetzen. Bei Staatsanleihen besteht das Risiko in einer sich
verschlechternden Bonität des Landes bis hin zu Stundung oder gar Ausfall von
Zins- und Tilgungszahlungen.
Bonitätsrisiko
Wer
Anleihen am Markt begibt – Staaten und Unternehmen – wird damit zum Schuldner.
Seine Fähigkeit, diese Schulden samt Zinsen zu tilgen, spiegelt sich in seiner
Bonität wider. Diese wird häufig von Ratingagenturen ermittelt und anhand einer
Note gekennzeichnet. Die sich in dieser Note widerspiegelnde Rückzahlungsfähigkeit
und -willigkeit eines Emittenten kann den Wert der Anleihe negativ
beeinflussen.
Währungsrisiko
Für Anleger aus dem
Euroraum sind nicht gegen Währungsschwankungen abgesicherte Anlageformen mit einem
Währungsrisiko verbunden. Fällt etwa der Dollar gegenüber dem Euro, fällt auch der
Wert von Dollar-Anlagen, umgerechnet in Euro. Währungsverluste können Kursgewinne
aufzehren und Kursverluste weiter verstärken, insbesondere dann, wenn es sich um
eine Währung handelt, die hohen Wertschwankungen unterworfen ist.
Zinsänderungsrisiko
Steigende Zinsen stellen an den Kapitalmärkten ein weiteres Risiko dar. Kurse von
bereits am Markt gehandelten Anleihen fallen, wenn neu emittierte Anleihen mit nun
höheren Zinsen attraktiver, und die älteren niedriger verzinsten Anleihen weniger
begehrt sind. Zinsen können auch den Aktienmarkt beeinflussen, weil mit steigenden
Zinsen Anleihen für Investoren attraktiver werden. Zudem können höhere Zinsen für
Unternehmen die Aufnahme von Fremdkapital verteuern, was ihre Gewinnaussichten
senken kann.
Volatilitätsrisiko
Wertpapiere
können auch innerhalb kurzer Zeiträume stärkeren Schwankungen nach unten oder nach
oben unterworfen sein und ihr Wert kann unter den Kaufpreis fallen.
Liquiditätsrisiko
Wertpapiere können unter bestimmten Umständen nicht liquide sein. Das bedeutet,
dass der reguläre Handel vorübergehend gestört oder unmöglich sein kann. Ferner
kann auch nicht zu jedem Zeitpunkt ein Preis gestellt werden. Es besteht somit das
Risiko, dass Wertpapiere nur mit hohem Preisabschlag oder gar nicht veräußert
werden können. Der Verkaufspreis illiquider Werte kann erheblich geringer sein als
der Einstandspreis.
Kontrahentenrisiko
Investmentfonds schließen Geschäfte mit verschiedenen Vertragspartnern (d.h.
Kontrahenten) ab. Insbesondere bei derivativen Finanzinstrumenten kann es zum
Kontrahentenrisiko kommen, falls ein Vertragspartner beispielsweise eine Insolvenz
erleidet, und dies zu Zahlungsausfällen führen kann.
Vermögensverwaltung
Vermögensverwaltung bezeichnet eine von Kreditinstituten, Finanzdienstleistungsunternehmen oder Vermögensverwaltungsgesellschaften angebotene Finanzdienstleistung, welche die Vermögenswerte von Kunden nach bestimmten Vorgaben verwaltet. Im Gegensatz zur Anlageberatung, trifft der Vermögensverwalter eine eigene Anlageentscheidung für den Kunden. Auf Basis einer Vollmacht wird der Vermögensverwalter dazu berechtigt, bestimmte Vermögenswerte zu kaufen oder zu verkaufen. Durch die Vorabdefinition der individuellen Anlagestrategie und der Risikoeinstellung des Kunden, ist der Vermögensverwalter an einen bestimmten Rahmen gebunden. Die Ausübung der Tätigkeit des Vermögensverwalters bedarf der Zulassung und der ständigen Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden.
Nicht jede Kapitalanlage ist für jeden Anleger geeignet. Anleger müssen bei MONVISO powered MorgenFund GmbH daher ein individuelles Anlegerprofil erstellen. Zum Anlegerprofil gehören Anlageziel, Anlagehorizont, Risikoneigung, Alter, Einkommen, vorhandenes Vermögen & Verbindlichkeiten sowie Ihre Erfahrungen und Kenntnisse am Kapitalmarkt. Aus diesen Daten lässt sich unter anderem die Risikotragfähigkeit einschätzen – ein ganz wesentliches Element des Anlegerprofils. Eine Person mit hohem verfügbaren Einkommen kann oftmals ein höheres Risiko eingehen als eine Person mit durchschnittlichem verfügbaren Einkommen. Zudem ist ausschlaggebend, ob Kapital für den nächsten Urlaub, die Ausbildung der Kinder oder die Altersvorsorge angespart werden soll. Weiterhin erfordern kurzfristige Ziele andere Anlageformen als langfristige Ziele, da ein enger Zusammenhang zwischen Risiko, Rendite und Laufzeit einer Kapitalanlage besteht. Hohe Renditen sind oftmals mit einem höheren Risiko und mit einer längeren Bindung des Kapitals verbunden.
Als Anlagestrategie werden die Vorgaben bezeichnet, nach denen ein vom Anleger
beauftragter Vermögensverwalter, bei MONVISO powered by MorgenFund GmbH, seine
Investmententscheidungen trifft. Einfluss auf die Anlagestrategie welcher der
Vermögensverwalter für den Anleger verfolgt, haben vor allem die Anlage- und
Risikopräferenz, Vermögens- und Einkommenssituation sowie die Kenntnisse und
Erfahrungen des Anlegers.
Unterschiedliche Ausprägungen
Die MONVISO powered by MorgenFund GmbH unterscheidet zwischen eher defensiven,
moderaten oder offensiveren Anlagestrategien. Diese Ausprägungen unterscheiden
sich vor allem in der Höhe des Anteils an mit einem relativ höheren Risiko
behafteten Anlagen. Hierzu können alle o.g. Anlageklassen zählen.
Geeignetheitsprüfung
Die Die MorgenFund GmbH führt als Vermögensverwalter vor Abschluss der
Vermögensverwaltung eine Geeignetheitsprüfung durch. Die Geeignetheit richtet sich
danach, ob die konkrete Ausgestaltung der Dienstleistung „Vermögensverwaltung“ und
die damit verbundenen Anlagerisiken für den Kunden finanziell tragbar sind und ob
er mit seinen Kenntnissen und Erfahrungen die Chancen und Risiken dieser
Dienstleistung verstehen kann. Zur Feststellung der Geeignetheit erfragt die
MorgenFund GmbH beim Kunden die oben genannten Angaben zu dessen Anlagezielen,
finanziellen Verhältnissen und Kenntnissen und Erfahrungen an den Finanzmärkten.
Hintergrund: Die Einkommens- und Vermögensangaben sind u.a. ausschlaggebend, um zu
beurteilen, ob eine eher defensive oder offensiv ausgerichtete Anlagestrategie
geeignet ist.
Abschluss
Auf Basis seiner
individuellen Antworten im Rahmen der Geeignetheitsprüfung empfiehlt die
MorgenFund GmbH dem Anleger eine bestimmte Anlagestrategie. Akzeptiert der Anleger
diesen Vorschlag, kann er das Mandat erteilen, diese Anlagestrategie für ihn
umzusetzen.
MONVISO powered by MorgenFund GmbH bietet Anlegern einen digitalen Zugang zu einer
Vermögensverwaltung, die auf der Expertise von Portfoliomanagern und Analysten der
MorgenFund GmbH basiert, unterstützt durch einen quantitativen Prozess, um eine
disziplinierte und robuste Risikosteuerung zu ermöglichen.
CIO View als Basis
Die Basis für die Portfoliokonstruktion wird durch den in jedem Quartal
aktualisierten „CIO View“ gelegt, der vom Chief Investment Office der Deutsche
Asset Management erstellt wird (siehe auch Beschreibung unten). Hierin werden
Annahmen für die Entwicklungen der Kapitalmärkte in den kommenden 12 Monaten
gelegt und als relevant geltende Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Währungen,
Rohstoffe) sowie Regionen berücksichtigt. Dabei werden auch die mit diesen
Anlageklassen eingegangenen Risiken kalkuliert.
12 Musterportfolios
Bei MONVISO powered by MorgenFund GmbH werden insgesamt 12 Musterportfolios
geführt. Sie unterscheiden sich vor allem in der maximalen Aktienquote, die
zwischen 25 und 100 Prozent beträgt. Durch diese Obergrenze kann ein maximales
Risikoniveau vorgegeben werden. Die tatsächliche Zusammenstellung des Portfolios
aus verschiedenen ETFs erfolgt in mehreren Schritten. Dabei steht im Mittelpunkt,
die maximale Rendite zu erreichen, ohne ein festgelegtes Risikoniveau zu
überschreiten. Jedes Musterportfolio entspricht somit einer genau festgelegten
Anlagestrategie, unterschieden nach der Höhe der maximalen Aktienquote und der
maximalen Anlagequote in Alternative Investments. Zu den Alternative Investments
werden Fonds gezählt, die in alternative Anlageklassen wie z.B. Rohstoffe aber
auch Multi-Asset Fonds investieren. Details zu den Musterportfolios finden Sie
auch in den „Bedingungen zur Vermögensverwaltung MONVISO powered by MorgenFund
GmbH“ im Abschnitt B.
Abgleich von Musterportfolio und Anlegerprofil
Jedes Musterportfolio besitzt ein genau definiertes Rendite-Risiko-Profil. Damit
ist es möglich, jedem Anlegerprofil ein entsprechendes, geeignetes Musterportfolio
zuzuordnen. So kann einem Anleger, der MONVISO powered by MorgenFund GmbH nutzt,
ein geeignetes Musterportfolio vorgeschlagen werden, an dem sich sein konkretes
Depot künftig ausrichtet.
Das „Chief Investment Office“ (Hauptanlageausschuss) der Deutsche Asset Management vereint das Fachwissen von über 600 Ökonomen, Analysten und Investmentprofis weltweit. Einmal im Quartal findet der Deutsche Asset Management Strategic CIO Tag (strategische Anlageausschusssitzung) statt. Die Ergebnisse dieser Analysen werden im Bericht des Hauptanlageausschusses dem sog. „CIO View“ zusammengefasst. Dabei werden die weltweiten Finanzmärkte, die Entwicklung in den verschiedenen Regionen und Marktsegmenten betrachtet und überregionale und fachbereichsübergreifende Prognosen für die Weltwirtschaft erarbeitet. Neben dem CIO View gibt es auf einem eigenen Internetauftritt laufende Analysen zu aktuellen wirtschaftlich bedeutenden Ereignissen.
Der Anleger kann sich auf unterschiedliche Weise über die Aufteilung und die
Entwicklung seines Depots bei MONVISO powered by MorgenFund GmbH informieren.
Jederzeit können Anleger im Online-Portal auf börsentäglicher Basis einen
Überblick über den Depotwert und die Veränderung in bestimmten Zeiträumen
erhalten. Außerdem erhält jeder Anleger einen individuell erstellten
quartalsweisen Vermögensverwaltungsbericht. Der Bericht ist in folgende Abschnitte
unterteilt
+ Portfolioübersicht nach Anlageart (z.B.: Geldmarkt,
Aktien, Anleihen)
+ Portfolioaufstellung (ETFs)
+ Wertentwicklung des
Portfolios im Vergleich mit wichtigen Marktindizes, in verschiedenen Zeiträumen
+
Analyse der Wertentwicklung nach Anlageart (z.B.: Geldmarkt, Aktien, Anleihen)
+
Übersicht der Transaktionen im Berichtszeitraum
+ Kosten und Belastungen in
Prozent und in Euro
+ Marktbericht des Chief Investment Office zu wichtigen
Anlagearten
Infolgedessen kann der Anleger jeweils genau
nachvollziehen, wie sein Depot nach Anlageklassen wie etwa Aktien und Anleihen
beziehungsweise nach einzelnen Portfoliopositionen aufgestellt ist. Die
Wertentwicklung wird in verschiedenen Zeiträumen dargestellt, ebenfalls sowohl für
Einzelpositionen als auch für ganze Anlageklassen. Weiterhin ist eine detaillierte
Darstellung der angefallenen Kosten und Belastungen enthalten. Auf Basis des
Marktberichts kann sich der Anleger ein Bild machen, aufgrund welcher Tendenzen an
den Kapitalmärkten die Wertentwicklung seines Depots zustande gekommen ist.
Anlageklassen und Vermögensgegenstände
MONVISO powered by MorgenFund GmbH bietet Ihnen über die Anlage in bestimmte Finanzinstrumente, börsennotierte Investmentfonds (sog. „Exchange Traded Funds“, ETF) (siehe hierzu insbesondere Sektion B), den Zugang zu Wertpapieren der Anlageklassen Aktien, Anleihen und alternative Anlagen (sog. „Alternatives“; innerhalb dieser recht breiten Anlageklasse wird im Rahmen von MONVISO powered by MorgenFund GmbH voraussichtlich überwiegend in die spezifische Anlageklasse „Rohstoffe“ investiert werden – diese wird daher unten näher beschrieben).
Ein Wertpapier ist eine Urkunde, die ein genau bezeichnetes Recht verbrieft, das durch die Vorlage der Urkunde geltend gemacht werden kann. So verbrieft etwa eine Aktie einen Miteigentumsanteil an einem Unternehmen. Im Laufe der Zeit wurden die körperlichen Urkunden nach und nach durch IT-gestützte Buchungen ersetzt. So werden heute keine einzelnen Aktien mehr physisch von A nach B bewegt; stattdessen wird eine einzige Sammelurkunde bei einer Verwahrstelle hinterlegt, und anschließend erfolgen nur noch Übertragungsbuchungen zwischen Konten. Die Finanzinstrumente (Investmentfonds und ETFs), welche im Rahmen der Vermögensverwaltung MONVISO powered by MorgenFund GmbH für Sie erworben werden, investieren in Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen.
Wenn Sie eine Aktie kaufen, werden Sie Aktionär – und sind damit (Mit-)Eigentümer
einer Aktiengesellschaft. Wenn Sie eine Aktie halten, nehmen Sie an der
wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens teil – etwa über Kursgewinne (steigt
der Wert einer Aktie und Sie veräußern die Aktie zu einem Verkaufspreis oberhalb
Ihres Kaufpreises, wächst Ihr Vermögen) oder über Dividendenausschüttungen
(anteilige Auszahlungen von Unternehmensgewinnen an die Aktionäre). Sie haben
außerdem das Recht, an der regelmäßig stattfindenden Hauptversammlung der
Aktiengesellschaft teilzunehmen und über wichtige Geschäftsvorfälle, wie etwa die
Zahlung einer Dividende oder die Entlastung des Vorstands, mit abzustimmen. Ein
Vermögensverwalter wie die DWS Investment S.A. nimmt diese Rechte im Sinne seiner
Kunden wahr. Aktionäre tragen das Risiko möglicher Kursverluste: Fällt der
Börsenkurs Ihrer Aktie und der Verkaufspreis liegt unterhalb des Kaufpreises, dann
realisieren Sie zum Verkaufszeitpunkt einen Kursverlust und Ihr Vermögen
vermindert sich. Kursverluste können viele Ursachen haben, z.B. eine schlechte
Wirtschaftsentwicklung insgesamt, kursbeeinflussende Tatsachen einer spezifischen
Branchen- oder Ländergruppe, unternehmensspezifische Problematiken bis hin zur
Insolvenz, aber auch eine eingeschränkte Handelbarkeit (Liquiditätslage) an der
Börse. Aktien gelten aufgrund dieser Eigenschaften als chancenorientierte
Anlageklasse.
Chancen
+ mögliche
Kurssteigerungen
+ potentielle Dividendenausschüttungen
Risiken:
– Gefahr starker Kursschwankungen (hohe Volatilität)
– mögliche Kursverluste
(bis hin zum Totalverlust)
– Risiko von Dividendenkürzungen oder
-ausfällen
Anlagemöglichkeit:
Neben einem
direkten Kauf von Aktien können Sie auch mittelbar über den Erwerb eines
Aktien-ETFs (börsennotierter Aktienfonds), welcher seinerseits in Aktien
investiert, an der Kursentwicklung und etwaigen Dividendenzahlungen partizipieren.
Als Käufer von Anleihen – auch Renten, Bonds, Obligationen oder
Schuldverschreibungen genannt – werden Sie zum Gläubiger und besitzen eine
Geldforderung gegenüber dem Schuldner (dem Emittenten der Anleihe). Anleihen sind
mit einer festen oder variablen Verzinsung ausgestattet und haben eine bestimmte
Laufzeit. Mit der Fokussierung auf permanente und kalkulierbare Erträge (verbunden
mit dem Risiko eines Zahlungsausfalls) gelten Anleihen als ertragsorientierte
Anlageklasse. Der Schuldner, auch Emittent genannt, kann sowohl ein öffentlicher
Schuldner (etwa ein Staat, ein Bundesland, eine Stadt) als auch ein privater
Schuldner (etwa ein Unternehmen) sein – prinzipiell sind alle ökonomischen
Einheiten mit eigenem Finanzhaushalt denkbar. Grundsätzlich gilt: Je höher die
Kreditwürdigkeit (Bonität) eines Schuldners ist, je sicherer also die
ordnungsgemäße Rückzahlung erscheint, desto niedriger ist der Zinssatz, den Sie
als Anleger aus der Anleihe beziehen. Daher gilt umgekehrt: Ein Emittent, der
einen hohen Zinssatz anbietet, entschädigt Anleger für das höhere Kreditrisiko,
sonst würde er keinen Kredit erhalten. Aufschluss über die Kreditwürdigkeit eines
Schuldners können sich Anleger verschaffen, in dem sie etwa Bonitätsbeurteilungen
(Ratings) einer unabhängigen Agentur zu Rate ziehen. Solche qualitativen Ratings
werden in der Regel von den Agenturen absteigend auf einer Skala von AAA (als die
höchste Note für die Bonität) bis C (die schlechteste Note für die Bonität)
dargestellt. Anleihen werden nicht wie Aktien in Stücken gehandelt, sondern in
festen Nominalbeträgen mit einer Mindeststückelung, die meist bei 1.000 Euro
liegt. Die Kursnotierung erfolgt in Prozent des Nominalbetrags; wer also 10.000
Euro Nominalbetrag zum Kurs von 99 Prozent kauft, muss 9.900 Euro bezahlen und
erhält am Laufzeitende 10.000 Euro Nominalbetrag zurück. Auch die Preise von
Anleihen schwanken: Sie steigen grundsätzlich immer dann, wenn das allgemeine
Zinsniveau fällt. In diesem Szenario tragen neu emittierte Anleihen einen
geringeren Zins, was die bereits emittierten Anleihen wertvoller macht. Umgekehrt
können sich – vorübergehende – Kursverluste einstellen, wenn das Marktzinsniveau
steigt: In diesem Szenario tragen neu emittierte Anleihen einen höheren Zins, was
die bereits emittierten Anleihen an Wert verlieren lässt. Am Laufzeitende steht
allerdings wieder die Rückzahlung der Anleihe zum Nominalbetrag. Es besteht
grundsätzlich jedoch auch die Möglichkeit der Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz
des Schuldners. In diesem Fall können Zinszahlungen und Rückzahlung gekürzt werden
oder gänzlich ausfallen.
Chancen:
+ regelmäßige
Zinszahlungen
Risiken:
– Kreditrisiko: Der
Schuldner der Anleihe wird zahlungsunfähig und kann den Zinszahlungs- oder
Rückzahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Die Anleihe verliert dadurch
drastisch an Wert oder es kommt sogar zu einem Totalverlust.
Anlagemöglichkeit:
Neben dem direkten Kauf einer Anleihe (also einer Direktanlage) können Sie auch
über den Erwerb eines Anleihe- oder Renten-ETFs , welcher
seinerseits in Anleihen investiert, an den Zinszahlungen partizipieren.
Rohstoffe lassen sich in Energierohstoffe (etwa Rohöl und Erdgas), Edel- und
Industriemetalle (beispielsweise Gold und Kupfer) sowie Agrarrohstoffe (auch Soft
Commodities, von Kaffee bis Zucker) unterteilen. Die Rohstoffmärkte bewegen sich
in der Regel nicht im Gleichschritt mit den klassischen Aktien- oder
Anleihemärkten. Eine Anlage in Rohstoffe, bzw. in Finanzinstrumente, welche in
Rohstoffe investieren, kann daher zu einer Risikostreuung im Portfolio
(Diversifikation) beitragen, Wertschwankungen reduzieren und für mehr Kontinuität
sorgen. Rohstoffe gelten – wie auch Aktien – als chancenorientierte
Anlageklasse.
Chancen:
+ mögliche
Kurssteigerungen von Finanzinstrumenten, die in Rohstoffe investieren
+
Diversifikation des Portfolios
Risiken:
–
mögliche starke Kursschwankungen (hohe Volatilität)
– mögliche
Kursverluste
– in der Regel Wechselkursrisiko, wenn Euro-Anleger in Rohstoffe
investieren, die in Fremdwährungen abgerechnet werden.
Anlagemöglichkeit:
Rohstoffe werden an spezialisierten Börsen und Terminbörsen gehandelt. Bis auf
wenige Ausnahmen sind Rohstoffe für Privatanleger beschwerlich oder nur unter
hohen Kosten direkt investierbar. Eine Anlage in einzelne Rohstoffe oder eine
Gruppe von Rohstoffen kann über den Erwerb eines
Rohstoff-ETFs erfolgen.
Diversifikation und ETFs
„Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb!“ – Für diesen Ratschlag, der stark vereinfacht die Essenz der modernen Portfoliotheorie aus den 1950er Jahren wiedergibt, bekam ihr Erfinder Harry Markowitz 1990 den Nobelpreis verliehen. Er hat nachgewiesen, dass ein möglichst breit gestreutes Investmentportfolio, also ein wohl diversifiziertes Portfolio, ein deutlich besseres Rendite-/Risikoprofil bietet als das Setzen auf Einzelpositionen – ganz gleich, ob ein Anfänger oder ein Profi investiert. Positive Diversifikationseffekte machen sich bereits bemerkbar, wenn Sie in zwei verschiedene Aktien investieren: Auf beide Aktien mag sich eine insgesamt positive Börsenstimmung wertsteigernd auswirken, aber vermutlich nicht genau im gleichen Ausmaß. Das gilt ebenso für eine negative Börsenstimmung. Gegenläufige positive und negative Kursverläufe beider Aktien gleichen sich aus, wenn man beide Investments in Summe, also als Portfolio, betrachtet. Diese mögliche Strategie können Sie auf viele Einzelpositionen in Aktien verschiedener Branchen und Länder anwenden und im nächsten Schritt noch um weitere Anlageklassen, wie etwa Anleihen und Rohstoffe erweitern. Da sich die Kurse dieser drei Anlageklassen nur mit geringer Wahrscheinlichkeit im Gleichschritt bewegen, haben Sie so die Möglichkeit, eine hohe Diversifikation mit relativ niedriger Schwankungsbreite (Volatilität) zu erzielen.
ETFs sind börsengehandelte Fonds, die in der Regel einen Index abbilden. Ein ETF
ist ein von einer Fondsverwaltungsgesellschaft verwaltetes Sondervermögen, das in
Wertpapieren angelegt wird. Anleger in einem ETF kaufen und verkaufen Anteile an
diesem Sondervermögen über die Börse.
Idee
Anders als bei einem „klassischen“ Investmentfonds, welcher aktiv durch einen
Fondsmanager mit dem Ziel verwaltet wird, die Wertentwicklung von
Vergleichsprodukten oder Indizes zu übertreffen, ist es die Zielsetzung eines
ETFs, die Wertentwicklung eines Index möglichst genau nachzubilden. Da die
Zusammensetzung und Gewichtung eines Aktienindex, wie etwa des DAX oder des Euro
Stoxx 50, vorgegeben und transparent ist, kommen ETFs ohne aktive Fondsmanager aus
(man spricht daher auch von „passiv“ verwalteten Investmentfonds). Es muss
sichergestellt werden, dass der ETF möglichst exakt der Indexentwicklung folgt.
Daraus entstehen Kostenvorteile, die den Anlegern zu Gute kommen. Das Gleiche gilt
für ETFs, die sich z.B. auf Anleihen beziehen.
Abbildungsverfahren
Die möglichst exakte Abbildung der Indexentwicklung – ohne oder mit einem nur
sehr geringen Abbildungsfehler (Tracking Error) kann ein ETF grundsätzlich durch
zwei Methoden erreichen: die direkte (physische) oder die indirekte (synthetische)
Replikation. Bei der direkten Replikation kauft der ETF sämtliche Wertpapiere,
aus denen der Index zusammengesetzt ist, in der exakt identischen Gewichtung.
Diese Methode wird auch als „physische“ oder „voll replizierende“ Indexabbildung
bezeichnet. Bei Indizes, die entweder sehr viele oder aber zum Großteil wenig
liquide Wertpapiere enthalten, kommt oft eine bestimmte Variante der direkten
Replikation, das „Sampling“ zum Einsatz: Bei dieser Technik kauft ein ETF nur eine
möglichst repräsentative Auswahl der Indexbestandteile – dies senkt die Anzahl der
Transaktionen und begrenzt die damit verbundenen Kosten. Sampling stellt sicher,
dass der ETF relativ genau seinen Referenzindex folgt, zugleich aber mit einer
niedrigen Pauschalgebühr verwaltet und angeboten werden kann. Damit folgt der Wert
eines ETFs, ohne große Abweichungen, der des zugrundeliegenden Index. Ein aktives
Fondsmanagement, das z.B. bei extremen Börsenbewegungen ggf. korrigierend
eingreifen kann, findet hier nicht statt. Das Fehlen eines aktiven Managements ist
dementsprechend zugleich ein Risikofaktor. Anders als bei der direkten
Replikation werden für einen indirekt oder synthetisch replizierenden ETF keine
Wertpapiere physisch (d.h. tatsächlich) erworben, die im zugrundeliegenden Index
enthalten sind. Stattdessen schließt der Emittent des ETF ein Tauschgeschäft
(Swap) mit einer Gegenpartei ab. Darin verpflichtet sich die Gegenpartei, dem ETF
immer exakt die Rendite des zugrundeliegenden Index zu liefern. Diese Gegenpartei
ist in der Regel eine Investmentbank. Im Gegenzug für die Zahlung der Indexrendite
erhält der Swap-Partner die Erträge aus einem Korb von Wertpapieren, welche zwar
durch den ETF gehalten werden, aber nicht zwingend aus dem Referenzindex stammen,
sondern nur bestimmten qualitativen Anforderungen genügen müssen. Die Motivation
des ETF-Anbieters zur Anwendung der synthetischen Replikation mittels Swap umfasst
die höhere Präzision der Indexabbildung, die damit einhergehenden niedrigeren
Kosten und den Zugang zu Märkten, Strategien und Anlageklassen, die im Wege der
direkten Replikation überhaupt nicht abbildbar wären. Der Anleger trägt hier aber
das Risiko, dass der Swap-Partner einen Zahlungsausfall erleiden kann (siehe
Kontrahentenrisiko).
Transparenz
Steigt der
zugrundeliegende Aktienindex, dann steigt auch der Börsenkurs des ETFs – im nahezu
gleichen prozentualen Ausmaß. Umgekehrt wirken sich fallende Indexstände negativ
auf den ETF-Kurs aus.
Kosten
ETFs sind – ähnlich
wie Aktien –über die Börse handelbar. Ein Ausgabeaufschlag wie bei klassischen
Investmentfonds fällt bei ETFs nicht an, Anleger zahlen eine jährliche
Pauschalgebühr, die in der Regel zwischen 0,09 und 0,75 Prozent p.a. liegt. Diese
beinhaltet die Verwaltungsvergütung sowie die laufenden Kosten des ETFs.
Sondervermögen
Es besteht kein Unterschied in Bezug auf die Struktur als Sondervermögen zu
nicht-börsennotierten Fonds.
Weitere Informatione
Die für nicht-börsennotierte Fonds verfügbare Dokumentation, steht ebenfalls für
börsennotierte Fonds zur Verfügung.
Wenn Sie regelmäßig in Fonds oder ETFs anlegen möchten, ermitteln Sie zunächst den
Betrag, den Sie monatlich oder vierteljährlich investieren möchten. Im Gegensatz
zum Kauf von Aktien oder Anleihen ist es im Rahmen eines Wertpapiersparplans auf
Fonds oder ETFs möglich, regelmäßig einen bestimmten Betrag anzulegen und damit
auch Bruchteile von Fonds oder ETFs zu erwerben. Mit einem monatlichen
Anlageplan bei MONVISO powered by Deutsche AM fallen weder Transaktionsgebühren an
der Börse an, die Sie üblicherweise bei Geschäften mit Aktien oder ETFs tragen
müssten, noch entstehen Ihnen zusätzliche Kosten + fester Sparbetrag, Erwerb von
Bruchteilen möglich + Cost-Average-Effekt*
*Exkurs: Effekt des Durchschnittspreises auf die Rendite eines
Wertpapiersparplans
Beim Fonds- oder ETF-Sparplan kaufen Sie regelmäßig für einen bestimmten, fixen
Betrag (und nicht eine bestimmte Stückzahl). Somit kaufen Sie viele Anteile, wenn
der Kurs gerade „günstig“ ist und weniger Anteile, wenn der Kurs „teuer“ ist.
Damit können Sie auf lange Sicht einen deutlich besseren durchschnittlichen
Einstandspreis erzielen als Anleger, die immer bestimmte Stückzahlen eines
Wertpapiers kaufen. Wie sich dieser sogenannte Cost-Average-Effekt auf den
durchschnittlichen Einstandspreis auswirken kann, wird in der Tabelle deutlich, in
der beide Strategien in einem Beispiel miteinander verglichen werden.



Risiken der Geldanlage
Inflation ist das Maß für die Geldentwertung im Zeitverlauf: Herrscht Inflation,
dann steigen die Preise und das Geld verliert an Kaufkraft. Dieser Effekt ist
schon bei kleinen Inflationsraten spürbar. Kostet eine Kinokarte heute neun Euro,
so könnte sie bei konstant 2 % Inflationsrate in zehn Jahren knapp elf Euro
kosten. Spiegelbildlich haben die ehemals neun Euro damit nur noch einen Wert von
etwas über 7,30 Euro. Bei größeren Vermögen wird der Effekt noch deutlicher:
10.000 Euro haben bei 2% Inflation nach zehn Jahren nur noch eine Kaufkraft von
gut 8.200 Euro.
Entstehung von Inflation
Für das
Entstehen von Inflation gibt es sehr unterschiedliche Erklärungsansätze. Die so
genannte Lohn-Preis-Spirale zum Beispiel besagt, dass es Arbeitnehmern im
Wirtschaftsaufschwung gelingt, höhere Lohnsteigerungen durchzusetzen, die
letztlich auch auf die Preise für Konsumgüter durchschlagen. Eine andere Ursache
für Geldentwertung ist die importierte Inflation. Sie entsteht, wenn die eigene
Währung schwach ist, also an Wert gegenüber anderen Währungen verliert. Dies
bedeutet, dass für aus dem Ausland importierte Waren mehr vom eigenen Geld bezahlt
werden muss – ihre Preise steigen und damit auch die Inflation. Eine weitere
Erklärung betrifft die Geldpolitik der Zentralbank. Je mehr Geld sie in den
Wirtschaftskreislauf bringt, desto mehr facht sie die Inflation an. Dahinter steht
die Annahme, dass sich auch der Wert des Geldes nach seiner Knappheit richtet. Je
mehr davon umläuft, desto weniger ist es wert.
Berechnung
In den Medien präsent ist in der Regel die Inflation der Konsumentenpreise, die
vom Statistischen Bundesamt auf Grundlage des Warenkorbs eines typischen Haushalts
berechnet wird. In ihrer Ausprägung der Kerninflationsrate werden die Energie- und
Nahrungsmittelpreise herausgerechnet, weil diese sehr stark schwanken und das
Ergebnis verzerren. Für die Einkaufspreise von Unternehmen wird die Inflationsrate
gesondert berechnet und als Frühindikator genutzt.
Kapitalanlagen sind immer mit Risiken verbunden. Je höher die mögliche Rendite,
desto höher können die mit der entsprechenden Geldanlage verbundenen Risiken
sein.
Marktrisiko
Die Kurse von Aktien und
Anleihen hängen in erster Linie von der wirtschaftlichen Situation des dahinter
stehenden Unternehmens oder Emittenten ab. Doch auf die allgemeine
Kursentwicklung, insbesondere an einer Börse, wirken auch irrationale Faktoren wie
Stimmungen, Meinungen und Gerüchte sowie politische Ereignisse ein. Das
Marktrisiko ist daher einer der entscheidenden Faktoren für die Wertentwicklung
einer Vermögensanlage, weil es diese unvorhersehbar und daher unkalkulierbar
beeinflussen kann.
Politisches/Regulatorisches Risiko
Änderungen
der Regierungspolitik, der Besteuerung oder anderer rechtlicher Rahmenbedingungen
sind dem politischen Risiko zuzuordnen. Der Atomausstieg war für große
Energieerzeuger in Deutschland ein Fall von politischem Risiko – mit dem
Politikwechsel brach ein wesentliches Element ihres Geschäftsmodells weg. Neue
Regulierung kann auch in anderen Branchen zu hohen Kosten führen. Wenn in einem
Land diskutiert wird, Einfuhrzölle zu erheben, ist das für exportierende
Unternehmen ein politisches Risiko.
LänderrisikoInvestitionen
im Ausland können mit einem Länderrisiko verbunden sein. Einerseits in Form eines
erweiterten politischen Risikos, bis hin zu politischen Umbrüchen und drohenden
Enteignungen. Andererseits haben Unternehmen mit hohem Geschäftsanteil im Ausland
oftmals auch höhere rechtliche Risiken, etwa um Forderungen durchzusetzen. Bei
Staatsanleihen besteht das Risiko in einer sich verschlechternden Bonität des
Landes bis hin zu Stundung oder gar Ausfall von Zins- und Tilgungszahlungen.
Bonitätsrisiko
Wer Anleihen am Markt begibt – Staaten und Unternehmen – wird damit zum
Schuldner. Seine Fähigkeit, diese Schulden samt Zinsen zu tilgen, spiegelt sich in
seiner Bonität wider. Diese wird häufig von Ratingagenturen ermittelt und anhand
einer Note gekennzeichnet. Die sich in dieser Note widerspiegelnde
Rückzahlungsfähigkeit und -willigkeit eines Emittenten kann den Wert der Anleihe
negativ beeinflussen.
Währungsrisiko
Für Anleger
aus dem Euroraum sind nicht gegen Währungsschwankungen abgesicherte Anlageformen
mit einem Währungsrisiko verbunden. Fällt etwa der Dollar gegenüber dem Euro,
fällt auch der Wert von Dollar-Anlagen, umgerechnet in Euro. Währungsverluste
können Kursgewinne aufzehren und Kursverluste weiter verstärken, insbesondere
dann, wenn es sich um eine Währung handelt, die hohen Wertschwankungen unterworfen
ist.
Zinsänderungsrisiko
Steigende Zinsen
stellen an den Kapitalmärkten ein weiteres Risiko dar. Kurse von bereits am Markt
gehandelten Anleihen fallen, wenn neu emittierte Anleihen mit nun höheren Zinsen
attraktiver, und die älteren niedriger verzinsten Anleihen weniger begehrt sind.
Zinsen können auch den Aktienmarkt beeinflussen, weil mit steigenden Zinsen
Anleihen für Investoren attraktiver werden. Zudem können höhere Zinsen für
Unternehmen die Aufnahme von Fremdkapital verteuern, was ihre Gewinnaussichten
senken kann.
Volatilitätsrisiko
Wertpapiere
können auch innerhalb kurzer Zeiträume stärkeren Schwankungen nach unten oder nach
oben unterworfen sein und ihr Wert kann unter den Kaufpreis fallen.
Liquiditätsrisiko
Wertpapiere können unter bestimmten Umständen nicht liquide sein. Das bedeutet,
dass der reguläre Handel vorübergehend gestört oder unmöglich sein kann. Ferner
kann auch nicht zu jedem Zeitpunkt ein Preis gestellt werden. Es besteht somit das
Risiko, dass Wertpapiere nur mit hohem Preisabschlag oder gar nicht veräußert
werden können. Der Verkaufspreis illiquider Werte kann erheblich geringer sein als
der Einstandspreis.
Kontrahentenrisiko
Investmentfonds schließen Geschäfte mit verschiedenen Vertragspartnern (d.h.
Kontrahenten) ab. Insbesondere bei derivativen Finanzinstrumenten kann es zum
Kontrahentenrisiko kommen, falls ein Vertragspartner beispielsweise eine Insolvenz
erleidet, und dies zu Zahlungsausfällen führen kann.
Vermögensverwaltung
Vermögensverwaltung bezeichnet eine von Kreditinstituten, Finanzdienstleistungsunternehmen oder Vermögensverwaltungsgesellschaften angebotene Finanzdienstleistung, welche die Vermögenswerte von Kunden nach bestimmten Vorgaben verwaltet. Im Gegensatz zur Anlageberatung, trifft der Vermögensverwalter eine eigene Anlageentscheidung für den Kunden. Auf Basis einer Vollmacht wird der Vermögensverwalter dazu berechtigt, bestimmte Vermögenswerte zu kaufen oder zu verkaufen. Durch die Vorabdefinition der individuellen Anlagestrategie und der Risikoeinstellung des Kunden, ist der Vermögensverwalter an einen bestimmten Rahmen gebunden. Die Ausübung der Tätigkeit des Vermögensverwalters bedarf der Zulassung und der ständigen Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden.
Nicht jede Kapitalanlage ist für jeden Anleger geeignet. Anleger müssen bei MONVISO powered by MorgenFund GmbH daher ein individuelles Anlegerprofil erstellen. Zum Anlegerprofil gehören Anlageziel, Anlagehorizont, Risikoneigung, Alter, Einkommen, vorhandenes Vermögen & Verbindlichkeiten sowie Ihre Erfahrungen und Kenntnisse am Kapitalmarkt. Aus diesen Daten lässt sich unter anderem die Risikotragfähigkeit einschätzen – ein ganz wesentliches Element des Anlegerprofils. Eine Person mit hohem verfügbaren Einkommen kann oftmals ein höheres Risiko eingehen als eine Person mit durchschnittlichem verfügbaren Einkommen. Zudem ist ausschlaggebend, ob Kapital für den nächsten Urlaub, die Ausbildung der Kinder oder die Altersvorsorge angespart werden soll. Weiterhin erfordern kurzfristige Ziele andere Anlageformen als langfristige Ziele, da ein enger Zusammenhang zwischen Risiko, Rendite und Laufzeit einer Kapitalanlage besteht. Hohe Renditen sind oftmals mit einem höheren Risiko und mit einer längeren Bindung des Kapitals verbunden.
Als Anlagestrategie werden die Vorgaben bezeichnet, nach denen ein vom Anleger
beauftragter Vermögensverwalter, bei MONVISO powered by MorgenFund GmbH, seine
Investmententscheidungen trifft. Einfluss auf die Anlagestrategie welcher der
Vermögensverwalter für den Anleger verfolgt, haben vor allem die Anlage- und
Risikopräferenz, Vermögens- und Einkommenssituation sowie die Kenntnisse und
Erfahrungen des Anlegers.
Unterschiedliche Ausprägungen
Die MONVISO powered by MorgenFund GmbH unterscheidet zwischen eher defensiven,
moderaten oder offensiveren Anlagestrategien. Diese Ausprägungen unterscheiden
sich vor allem in der Höhe des Anteils an mit einem relativ höheren Risiko
behafteten Anlagen. Hierzu können alle o.g. Anlageklassen zählen.
Geeignetheitsprüfung
Die Deutsche AM S.A. führt als Vermögensverwalter vor Abschluss der
Vermögensverwaltung eine Geeignetheitsprüfung durch. Die Geeignetheit richtet sich
danach, ob die konkrete Ausgestaltung der Dienstleistung „Vermögensverwaltung“ und
die damit verbundenen Anlagerisiken für den Kunden finanziell tragbar sind und ob
er mit seinen Kenntnissen und Erfahrungen die Chancen und Risiken dieser
Dienstleistung verstehen kann. Zur Feststellung der Geeignetheit erfragt die
MorgenFund GmbH beim Kunden die oben genannten Angaben zu dessen Anlagezielen,
finanziellen Verhältnissen und Kenntnissen und Erfahrungen an den Finanzmärkten.
Hintergrund: Die Einkommens- und Vermögensangaben sind u.a. ausschlaggebend, um zu
beurteilen, ob eine eher defensive oder offensiv ausgerichtete Anlagestrategie
geeignet ist.
Abschluss
Auf Basis seiner
individuellen Antworten im Rahmen der Geeignetheitsprüfung empfiehlt die
MorgenFund GmbH dem Anleger eine bestimmte Anlagestrategie. Akzeptiert der Anleger
diesen Vorschlag, kann er das Mandat erteilen, diese Anlagestrategie für ihn
umzusetzen.
MONVISO powered by MorgenFund GmbH bietet Anlegern einen digitalen Zugang zu einer
Vermögensverwaltung, die auf der Expertise von Portfoliomanagern und Analysten der
Deutsche Asset Management (Geschäftszweig innerhalb der Deutsche Bank Gruppe)
basiert, unterstützt durch einen quantitativen Prozess, um eine disziplinierte und
robuste Risikosteuerung zu ermöglichen.
CIO View als Basis
Die Basis für die Portfoliokonstruktion wird durch den in jedem Quartal
aktualisierten „CIO View“ gelegt, der vom Chief Investment Office der Deutsche
Asset Management erstellt wird (siehe auch Beschreibung unten). Hierin werden
Annahmen für die Entwicklungen der Kapitalmärkte in den kommenden 12 Monaten
gelegt und als relevant geltende Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Währungen,
Rohstoffe) sowie Regionen berücksichtigt. Dabei werden auch die mit diesen
Anlageklassen eingegangenen Risiken kalkuliert.12
Musterportfolios
Bei MONVISO powered by MorgenFund GmbH werden insgesamt 12 Musterportfolios
geführt. Sie unterscheiden sich vor allem in der maximalen Aktienquote, die
zwischen 25 und 100 Prozent beträgt. Durch diese Obergrenze kann ein maximales
Risikoniveau vorgegeben werden. Die tatsächliche Zusammenstellung des Portfolios
aus verschiedenen ETFs erfolgt in mehreren Schritten. Dabei steht im Mittelpunkt,
die maximale Rendite zu erreichen, ohne ein festgelegtes Risikoniveau zu
überschreiten. Jedes Musterportfolio entspricht somit einer genau festgelegten
Anlagestrategie, unterschieden nach der Höhe der maximalen Aktienquote und der
maximalen Anlagequote in Alternative Investments. Zu den Alternative Investments
werden Fonds gezählt, die in alternative Anlageklassen wie z.B. Rohstoffe aber
auch Multi-Asset Fonds investieren. Details zu den Musterportfolios finden Sie
auch in den „Bedingungen zur Vermögensverwaltung MONVISO powered by MorgenFund
GmbH“ im Abschnitt B.
Abgleich von Musterportfolio und Anlegerprofil
Jedes Musterportfolio besitzt ein genau definiertes Rendite-Risiko-Profil. Damit
ist es möglich, jedem Anlegerprofil ein entsprechendes, geeignetes Musterportfolio
zuzuordnen. So kann einem Anleger, der MONVISO powered by MorgenFund GmbH nutzt,
ein geeignetes Musterportfolio vorgeschlagen werden, an dem sich sein konkretes
Depot künftig ausrichtet.
Das „Chief Investment Office“ (Hauptanlageausschuss) der Deutsche Asset Management vereint das Fachwissen von über 500 Ökonomen, Analysten und Investmentprofis weltweit. Einmal im Quartal findet der Deutsche Asset Management Strategic CIO Tag (strategische Anlageausschusssitzung) statt. Die Ergebnisse dieser Analysen werden im Bericht des Hauptanlageausschusses dem sog. „CIO View“ zusammengefasst. Dabei werden die weltweiten Finanzmärkte, die Entwicklung in den verschiedenen Regionen und Marktsegmenten betrachtet und überregionale und fachbereichsübergreifende Prognosen für die Weltwirtschaft erarbeitet. Neben dem CIO View gibt es auf einem eigenen Internetauftritt laufende Analysen zu aktuellen wirtschaftlich bedeutenden Ereignissen.
Der Anleger kann sich auf unterschiedliche Weise über die Aufteilung und die
Entwicklung seines Depots bei MONVISO powered by MorgenFund GmbH informieren.
Jederzeit können Anleger im Online-Portal auf börsentäglicher Basis einen
Überblick über den Depotwert und die Veränderung in bestimmten Zeiträumen
erhalten. Außerdem erhält jeder Anleger einen individuell erstellten
quartalsweisen Vermögensverwaltungsbericht. Der Bericht ist in folgende Abschnitte
unterteilt
+ Portfolioübersicht nach Anlageart (z.B.: Geldmarkt,
Aktien, Anleihen)
+ Portfolioaufstellung (ETFs)
+ Wertentwicklung des
Portfolios im Vergleich mit wichtigen Marktindizes, in verschiedenen Zeiträumen
+
Analyse der Wertentwicklung nach Anlageart (z.B.: Geldmarkt, Aktien, Anleihen)
+
Übersicht der Transaktionen im Berichtszeitraum
+ Kosten und Belastungen in
Prozent und in Euro
+ Marktbericht des Chief Investment Office zu wichtigen
Anlagearten
Infolgedessen kann der Anleger jeweils genau
nachvollziehen, wie sein Depot nach Anlageklassen wie etwa Aktien und Anleihen
beziehungsweise nach einzelnen Portfoliopositionen aufgestellt ist. Die
Wertentwicklung wird in verschiedenen Zeiträumen dargestellt, ebenfalls sowohl für
Einzelpositionen als auch für ganze Anlageklassen. Weiterhin ist eine detaillierte
Darstellung der angefallenen Kosten und Belastungen enthalten. Auf Basis des
Marktberichts kann sich der Anleger ein Bild machen, aufgrund welcher Tendenzen an
den Kapitalmärkten die Wertentwicklung seines Depots zustande gekommen ist.